Schaffhausen 2.0
Aus Anlass der Sonderausstellung "Bis auf die Knochen" im Museum Allerheiligen ging es nach unserer vorjährigen herbstlichen Exkursion am 21. August unerwartet wieder nach
Schaffhausen.
Am Vormittag besuchten wir das berühmte Kesslerloch in Thayngen, oft aufgesuchter Lagerplatz späteiszeitlicher Jäger und SammlerInnen. Hier fand man einst neben Tausenden anderer Funde den
Lochstab mit dem brünftigen Rentier. Unweit davon entfernt liegt in einer Felsspalte die Grabhöhle "Vorder Eichen", in der man 1913 u.a. die Überreste einer jungsteinzeitlichen Kinderbestattung
fand. Die Funde datieren sie in den Zeitraum um 4000 v.Chr.
Thayngen weist auch eine Fundstelle auf, die seit 2011 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört: die jungsteinzeitliche Siedlung im Weier. Unser Mitglied Reiner liess es sich natürlich nicht
nehmen uns sein vor wenigen Jahren erworbenes Pfahlbauhaus zu zeigen. Mit viel Engagement führt sein Team im Sommer Schulklassen in das jungsteinzeitliche Leben vor 4000-6000 Jahren ein. Der
Erfolg ist so gross, dass er sogar Klassen abweisen muss.
Nach einem feinen Mittagessen in Schaffhausen, ging es an die Knochen. Sabine Landis, die die Ausstellung "Bis auf die Knochen" konzipierte, zeigte welche Informationen man heute dank modernen
wissenschaftlichen Arbeitsmethoden aus menschlichen Knochen herausholen kann. Spannend was heute schon möglich ist!
Der Ausflug wurde mit einem Besuch der am Stadtrand liegenden Fundstellen Dachsenbühl und Schweizersbild abgerundet. Erstere ist wiederum eine jungsteinzeitliche Begräbnishöhle mit 6 Gräbern. Der
Abri "Schweizersbild" wurde bereits in der ausgehenden Altsteinzeit um 13'000 v.Chr. mehrmals als Lagerplatz genutzt. Später in der Jungsteinzeit legte man hier wiederum ein Gräberfeld mit 22
Grabgruben an ... und 2021 kam man auf die ursprüngliche Funktion zurück. Er diente archäologisch Interessierten als gelungener Platz für einen die Exkursion abschliessenden Apéro.