ÖFFNUNGSZEITEN:

 

Für Schulklassen  und  Gruppen auf telefonische Anfrage jederzeit möglich.  Sonst jeden ersten Sonntag im Monat von 13:30h bis 16:00h geöffnet (ausser Januar und Februar).  Insbesondere für Kinder im Schulalter geeignet

(ab 3.Primar).                      

Kein Kinderhütedienst.

info@steinzeit-live.ch 

 

Telefon

Max Zurbuchen

+41 (0)62 / 777 26 36 

+41 (0)79 / 562 34 86        

 

Adresse:

Steinzeitwerkstatt Boniswil

Leutwilerstrasse 6

CH-5706 Boniswil AG

Mit freundlicher Unterstützung von: Gemeinde Boniswil Raiffeisenbank Aarau-Lenzburg, Lotteriefonds Kanton Aargau

Archäologiefest in und um die Steinzeitwerkstatt

Wir freuen uns grossen und kleinen Archäologiefans die Jungsteinzeit näher zu bringen. Erlebe wie vor Jahrtausenden aus Kupfer Werkzeuge gegossen wurden, wie Keramikgefässe aus Ton entstanden sind, wie man mit Hilfe von Feuerstein und Markasit Feuer entzündet hat oder wie Silexgeräte fabriziert wurden.
Führungen durch den neu gestalteten Jungsteinzeitraum zeigen, wie sich die Welt für die damaligen Bewohner grundlegend verändert hat. Ackerbau, Viehzucht, Sesshaftigkeit, Metallurgie, die Erfindung des Rades und vieles mehr werden wichtige Bestandteile des jungsteinzeitlichen Daseins.

Kinder können sich selber im Schleifen von Steinbeilen und der Herstellung von Knochenahlen versuchen. Steinmühlen bieten Gelegenheit selber Korn zu mahlen um Brotmehl herzustellen.
Selber etwas finden? Kein Problem. Eine Kindergrabung lässt kleine Augen freudig erstrahlen!


Bei schönstem Wetter fand am 14. und 15. Mai 2022 unser Archäologiefest Power of Jungsteinzeit statt. Dieses setzte den vorläufigen Schlusspunkt in der Erneuerung der Steinzeitwerkstatt.
Viel interessiertes Publikum nutzte die Gelegenheit in unserer neuen Ausstellung und bei den Demonstrationen der Experimentalarchäologen in die Welt der Jungsteinzeit abzutauchen. Es staunte wie ohne Drehscheibe und mit herkömmlichem Ton prähistorische Keramikgefässe entstanden, war fasziniert von der frühen Technik des jungsteinzeitlichen Kupfergiessens, liess sich vom Feuermachen mit Feuerstein und Markasit begeistern und war verblüfft über unerwartete Resultate der jüngsten jungsteinzeitlichen Forschung.
Dank dem Jungsteinzeitbistro konnte all das Neuerlebte bei Wurst und
Bier bestens verdaut werden.

Prähistorischer Keramikbrand

An unserem Archäologiefest im Mai 2022 demonstrierte Pierre-Alain Capt, Cuarny, wie in prähistorischer und römischer Zeit Tongefässe hergestellt wurden. Einige Gefässe blieben über dem Sommerhalbjahr bei uns in der Steinzeitwerkstatt und trockneten langsam dahin um im Spätherbst in jungsteinzeitlicher Technik gebrannt zu werden.
Wir kennen bis anhin aus Grabungen der Jungsteinzeit keine speziellen Einrichtungen wie Gruben oder Öfen zum Brennen von Keramik. Wir müssen davon ausgehen, dass die Keramik damals in einem offenen, unkontrollierten Feuer gebrannt wurde.
In einer flachen, ca. 20 cm tiefen Grube von 1m Durchmesser wurden sieben Gefässe aus diversen Tonen und von unterschiedlichsten Grössen kopfüber gestellt. Am Grubenrand entfachte Pierre-Alain zuerst mehrere kleine Feuer aus Zweigen und Holzspänen, die allmählich mit dickeren Ästen zu einem einzigen Feuer vergrössert wurden. Er wollte mit dem langsamen Temperaturanstieg verhindern, dass das rasche Entweichen des Wassers als Wasserdampf die Keramik sprengt. Trotz dieser vorsichtigen Vorgehensweise flog alsbald ein Boden weg, bei zwei weiteren Töpfen gab es Abplatzungen an der Gefässoberfläche. Betroffen waren zwei Gefässe aus einem industriell hergestellten Ton. Die Töpfe aus manuell gewonnenem und gereinigtem Ton überstanden dagegen den Brennvorgang unbeschadet.
In einer zweiten sehr kleinen Grube wurden die heissen Gefässe mit Sägemehl überdeckt und so unter Luftausschluss ein paar Minuten einem reduzierenden Brand ausgesetzt. Sie erhielten dadurch einen tiefschwarzen, leicht metallisch angehauchten Farbton.
Einmal mehr zeigte sich, wie wichtig experimentalarchäologisches Arbeiten ist. Sie helfen alte Techniken zu begreifen, deren Abläufe kennen zu lernen und gewisse Funde und Beobachtungen als Ergebnis von gelungenen oder misslungenen Vorgängen zu erkennen.
Pierre-Alain, herzlichen Dank für deinen sonntäglichen Einsatz für unsere Steinzeitwerkstatt!!

Text und Fotos: Othmar Wey



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Förderverein Steinzeitwerkstatt Boniswil