Herbstexkursion nach Juliomagus und Tasgaetium
Trotz kühlem und regnerischem Wetter fand sich eine kleine Zahl Archäologiebegeisterter am Samstag 26.9.20 vor dem Thermen-Museum in Schleitheim ein. Markus
Höneisen, ehemaliger Kantonsarchäologe von Schaffhausen, nahm sich viel Zeit den Besuchern das römische Juliomagus zu zeigen. Dieser heute kleine Ort war in römischer Zeit nämlich viel
bedeutender. Neben den heute in einer neu erstellten Halle zu besichtigenden Thermen gibt es noch sehenswerte Teile eines Handwerkerviertels zu bestaunen. Dank Markus kamen die Teilnehmer auch in
den Genuss all jener heute noch im Boden verborgenen bzw. vor Jahren ausgegrabenen römischen Befunde. Und siehe da, wo heute Wiesen liegen, baute sich allmählich vor dem geistigen Auge die
veritable römische Siedlung Juliomagus auf.
Markus, herzlichen Dank für deine detailreiche Führung!
Nach einem währschaften Essen im Siblinger Randenhaus war ein kurzer Besuch bei der Wallanlage auf dem Siblinger Berg angesagt. Danach ging es zum zweiten Höhepunkt unserer Exkursion, zum
römischen Tasgaetium, das teils auf Boden von Stein a/Rhein, teils auf Terrain von Eschenz (TG) liegt. Auch hier liess sich der Thurgauer Kantonsarchäologe Hansjörg Brem nicht lumpen und bot uns
eine informative Führung auf dem Steiner Kastell und führte uns auf die Insel Werd. Neben römischen Befunden und Funden wurden dort von Othmar auch die in den 1930er Jahren gemachten
jungsteinzeitlichen und spätbronzezeitlichen Grabungen von Seeuferdörfen gewürdigt. Auch dir, Hansjörg, vielen Dank für die Zeit, die du uns gewidmet hast!
Das Finale fand im Eschenzer Dorfmuseum statt. Und wie! Der gesamte harte Kern der Museumsmann-/frauschaft begrüsste uns als ob wir königliche Gäste auf Staatsbesuch wären. Nach einem eingehenden
Gang durch die Sammlung mit ihren vielen prähistorischen, römischen und frühmittelalterlichen Funden erwartete uns ein Apéro höchster Güte. An ein Nachtessen auf dem Heimweg dachte danach niemand
mehr, wohl aber an einen schönen Besuch am Hochrhein. Wir freuen uns bereits jetzt, unsere Tasgaetianer*innen einmal am Hallwilersee begrüssen zu dürfen.
Bilder und Text: Othmar Wey