Ein Dutzend Mitglieder des Club 200 der Steinzeitler traf sich am späten Nachmittag eines wunderschönen Sommertages zu einer Spezialführung durch das römische Kastell Vindonissa.
Unter der kundigen Leitung von Barbara Stüssi-Lauterburg lernten wir zuerst das Legionslager kennen. Wie war es strukturiert, wo und wie wohnten die einfachen Legionäre. Obwohl die Contubernia
(Mannschaftsbaracke) bereits einige Annehmlichkeiten bot, scheinen die höheren Offiziere in anderen Sphären gelebt zu haben. Die Ausgrabung einer durch glückliche Umstände noch gut erhaltenen
Offiziersküche beeindruckte nicht nur durch ihre schiere Grösse. Funde von Speiseabfall und Reste der Zubereitung wie Austern, Muscheln, Singvögeln, Oliven, .... liessen den Luxus des
römischen Kommandostabes erahnen.
Drei der vier Zugangstore sind noch als Fundament erhalten. Bei der Porta Praetoria kam sogar ein gut erhaltener Strassenkörper mit entlangführenden Wassergräben zu Tage. Gut gelungen fanden wir
die Foto, die den Schnitt durch Strasse und Gräben zeigt!
Eine römische Kaserne musste versorgt werden. Dazu liessen die Römer neben befahrbaren Strassen u.a. zwei Wasserleitungen bauen, die Frischwasser aus dem Gebiet Richtung Birrfeld nach Vindonissa
brachte. Die eine ist noch heute als einzige nördlich der Alpen in Funktion (!) und kann an einer Stelle unterirdisch besichtigt werden. Viele Einheimische von Windisch sind besonders stolz auf
dieses Relikt aus römischer Zeit.
Ausserhalb des Legionslagers liegt das weitherum bekannte Amphitheater. Es setzte den Schlusspunkt unseres Rundganges. Nach über 2 Stunden Führung (herzlichen Dank Barbara Stüssi!) liessen wir
den angebrochenen Abend mit einem feinen Apéro und unterhaltsamen Gesprächen ausklingen.
Fotos Othmar Wey, Pitsch Schmid